Blogeintrag: Breifrei - Baby Led Weaning

Ich erzähle dir in diesem Beitrag meine Erfahrung mit Baby Led Weaning, auch Breifrei genannt. Du findest auch bei Youtube ein Video Dazu.

Eigene Erfahrung: Nachdem ich gemerkt habe, dass sich mein Baby für Essen interessiert, habe ich begonnen mich darüber zu informieren. So kam ich auf das Thema Baby-Led Weaning (=BLW) auf deutsch übersetzt breifrei. Ich finde diesen Ansatz super spannend, sehr bedürfnisorientiert und natürlich hat er mich sofort angetriggert, da er etwas aus der Reihe tanzt – sowas liebe ich ja ;-) 

Mit einem Haufen voller Euphorie habe ich das Gelesene umgesetzt, nur leider mit wenig Erfolgserlebnissen, da ich immer mal wieder meinem Baby auch Brei angeboten habe. Bei BLW gibt man dem Baby meistens Stückchen, die es selbst essen kann und er sowas von auf Brei abgefahren ist. Dann war es für mich an der Stelle meinem Ego Adios zu sagen und die Vorstellung von einem super duper Breifrei Baby loszulassen. Letztlich bin ich bei der Kombination aus breifrei und Brei gelandet. Für uns ist das genau richtig und mein Baby isst bis heute alles (wirklich ohne Ausnahme – ich weiß, es ist kaum vorstellbar ;-) ). Er genießt nach wie vor seine selbstgemachten Breis und isst aber mehr und mehr auch selbstständig, in dem ich ihm einige Stückchen beispielsweise Gemüsesticks hinlege. 

Hier ein kleiner Ausflug zum Thema Brei und Verträglichkeit: wie schon erwähnt isst mein Baby Brei, aber nicht jeden verträgt er gut. Er hat einen ziemlichen Ausschlag im Gesicht bekommen. Heute wissen wir, es liegt an den säurehaltigen Lebensmitteln wie: Apfel, Tomate, … . Zudem habe ich festgestellt, dass er Selbstgekochtes um einiges besser verträgt als die gekauften Gläser, daher stelle ich jede Mahlzeit, außer wir sind im Urlaub, selbst her. 

Aber jetzt nochmal ganz von vorne: 

Was ist BLW eigentlich? 

BLW ist eine spezielle Herangehensweise wie Du dein Kind an das Essen (feste Nahrung) gewöhnen kannst. Hierbei geht es darum, dass das Baby lernt selbstständig Nahrung aufzunehmen und wir Eltern es nicht mit Brei oder einem Löffel füttern. Der Vorgang dauert natürlich dadurch länger, aber dafür ist er gesünder, natürlicher und vor allem selbstbestimmter. Die Integration in unseren normalen Familienalltag spielt dabei eine sehr große Rolle, das Baby soll mit uns Eltern am Tisch sitzen und (fast) das gleiche essen wie wir. Dies passiert zunächst mit den Händen des Babys. Später, sobald es dafür bereit ist, darf es gerne Besteck verwenden. Das Baby soll angeregt werden mit allen Sinnen die Nahrung zu erkunden, von der Textur, zum Geruch bis hin zur Farbe soll das Baby die Nahrung selbst erfahren. Durch den Prozess wird das Selbstvertrauen und die Unabhängigkeit Deines Babys gestärkt. Zudem wird die Koordination von Hand und Augen, sowie die Kaumuskulatur trainiert und noch einen oben drauf zu setzen: Dadurch, dass Dein Baby selbstbestimmt ist, wird es später mal nicht wählerisch, dies ist auch statisch bewiesen worden. 

 

Im nächsten Schritt stelle ich Dir dar wie du in 10 Schritten Breifrei ausprobieren kannst: 

1.     Bleib entspannt: achte auf keinen Stichtag an dem dein Baby das erste Mal etwas essen sollte, sondern beobachte dein Baby wann es Interesse hat etwas zu essen. Rechne damit, dass es etwas chaotisch werden könnte, ein Klecks geht gerne mal daneben oder der Boden ist mit Krümeln überseht.  

2.     Dein Baby sollte bereit sein – gesund und altersgerecht: wie du das erkennst? Indem dir nichts merkwürdig vorkommt und sich Dein Baby super entwickelt. Bei den U-Untersuchungen schaut der Arzt genauer hin, oder die Hebamme und am aller besten haben wir Eltern das im Gefühl ob es bereit ist und ob alles gut ist 

3.     Dein Baby bekommt weiterhin (Mutter-)Mlich: biete Deinem Baby weiterhin (Mutter) Milch an, so lange es danach fordert und Du noch nicht abstillen möchtest, damit es genügend Nahrung zu sich nimmt. Sobald es eine Mahlzeit vollständig zu sich nimmt, brauchst du danach nicht mehr stillen – Du wirst merken ob Dein Baby durch die Mahlzeit gesättigt ist oder nicht. 

4.     Du bietest Deinen Baby eine vollwertige und ausgewogene Ernährung an: Probiere so gut wie alles aus (Anfangs säurehaltige Nahrung weglassen) außer Fertiggerichte. Achte darauf, dass es möglichst bunt, abwechslungsreich und schmackhaft ist. Und bereite das Essen mit Liebe vor – dann kann nichts falsch gehen 

5.     Dein Baby hat die Beikostreife erreicht: Dein Baby kann selbstständig oder mit ganz wenig Support sitzen, hat die Koordination von Hand, Augen und Mund so im Griff, dass es die Nahrung aufnehmen kann und hat seinen Zungenstoßreflex vollständig verloren. 

6.     Gebe Deinem Baby mehrmals täglich die Möglichkeit zu essen: Unsere Schätze brauche neben unseren Gewohnheiten (meistens drei Mahlzeiten) mehre Mahlzeiten (am besten fünf). Von daher biete Deinem Baby immer wieder etwas an, setze es dafür in den Hochstuhl und schau ob es das Bedürfnis nach Nahrung hat. 

7.     Du bist bei der Nahrungsaufnahme mit dabei: Bitte lasse Dein Baby keinesfalls mit der Mahlzeit alleine. Unterstütze Dein Baby liebevoll und aufmerksam bei der Nahrungsaufnahme. 

8.     Achte auf eine aufrechte Haltung des Babys: so vermeidest du, dass sich Dein Baby verschluckt – das gleiche gilt auch für die Zuführung von Brei. 

9.     Dein Baby isst selbstbestimmt: Das bedeutet, dass Dein Baby selbst entscheidet was es vom Tisch oder Teller essen möchte und wie viel davon. Denn nur durch die Selbstbestimmung deines Babys entstehen die Vorteile von breifrei. 

10.  Bleib entspannt: es gibt Phasen in denen es super klappen wird und dann auch wieder gegenteilige. Es wird Menschen geben die Dich fragen was du denn da machst und wann es denn endlich mal Brei bekommt, lass Dich bei sowas nicht verunsichern, sondern mach weiter. Solange du damit happy bist, wird es auch Dein Baby sein. 

Und wenn du merkst, dass es wie bei mir eine Mischform von BLW und Brei wird, dann ist das völlig fine und genau so richtig. Denn wie immer gilt: Alles kann, nichts muss. 

 

Ich freue mich von Dir zu hören in den Kommentaren und hoffe, dass dir dieser Beitrag Mut gemacht hat es auszuprobieren – es ist wirklich toll und bringt viele Vorteile mit sich. Alles Liebe Dir, Luisa 

 

 

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